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Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz

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PI2023-07: Internationale Lupinen-Konferenz : Impulse zur Ausweitung des Anbaus und Lebensmittelverwendung

Über 100 Experten aus 15 Ländern tagten in Rostock. Ihr Fazit: Um den Anbau der Nischenkultur für Futter und Nahrungsmittel noch attraktiver zu machen, sollten neue Sorten krankheitsresistent und bitterstoffarm sein sowie einen stabil hohen Proteingehalt aufweisen. Auch ökologisch bringt die heimische Leguminose viele Vorteile.

(Rostock/Groß Lüsewitz) Eine ganze Woche lang (19.-23.06.2023) tauschten sich über 100 Fachleute aus 15 Ländern aus Wissenschaft, Züchtung und Landwirtschaft sowie Vertreterinnen und Vertreter von Betrieben, die Futter- und Lebensmittel produzieren, über neueste Entwicklungen bei der Ackerkultur Lupine aus. „Die Qualitätsanforderungen im Hinblick auf den Proteingehalt und die Bitterstoffarmut der Samen ist das zentrale Thema, das Züchter, Anbauer und Produzenten gleichermaßen umtreibt“, erklärt Dr. Brigitte Ruge-Wehling vom Julius Kühn-Institut (JKI). Die Züchtungsforscherin mit Schwerpunkt resistente Lupinen hat die Internationale Tagung mitorganisiert. Neuzüchtungen sollten verlässlich hohe Eiweißgehalte und möglichst wenig Alkaloide enthalten, damit sie besonders in der menschlichen Ernährung verwendet werden können. „Die Lupine hat als hochwertige heimische pflanzliche Eiweißquelle großes Potenzial, dass noch weiter ausgeschöpft werden muss“, so die JKI-Expertin.

„Die Lupine hat als hochwertige heimische pflanzliche Eiweißquelle großes Potenzial, dass noch weiter ausgeschöpft werden muss“  (Dr. Brigitte Ruge-Wehling, JKI-Züchtungsforscherin an Lupine)

Neben der Selektion neuer alkaloidarmer Pflanzen befassen sich deshalb Arbeitsgruppen z.B. in Kopenhagen und Polen mit den wissenschaftlichen Grundlagen zur Synthese der Bitterstoffe und deren Transport innerhalb der Pflanze. Diese Erkenntnisse können in der angewandten Forschung genutzt werden, um molekulare Werkzeuge zu entwickeln, mit deren Hilfe bittere und süße Pflanzen vor der Samenreife schnell erkannt werden können. Dadurch ließe sich die Züchtung neuer Sorten beschleunigen. Neben Krankheitsresistenz ist Trockenstresstoleranz ein wesentliches Selektionsmerkmal angesichts des Klimawandels mit seinen prognostizierten Trockenperioden während der Wachstumsphase.

Australien war als das Land mit der weltweit größten Anbaufläche mit Fokus auf die Tierernährung besonders stark auf der Tagung vertreten. In Europa ist Polen Lupinenanbauland Nr. 1 und war entsprechend ebenfalls mit diversen Vorträgen und Postern beteiligt. Die Lupinencommunity ist im In- und Ausland mit viel Engagement und kreativen Ideen dabei, die Lupine fit für die globalen Herausforderungen einer nachhaltigen Landwirtschaft und ausgewogenen Ernährung zu machen, so dass in Zukunft noch mehr Lupinen auf den Äckern wachsen und den Speiseplan bereichern, so das Fazit des Organisationsteams, zu dem neben dem JKI auch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zählt. Da der Wissenstransfer und -austausch ein zentrales Anliegen in der Projektförderung der BLE ist, hat die Eiweißpflanzenstrategie des BMEL die Tagung sowohl finanziell als auch organisatorisch unterstützt.

Die Konferenz war geprägt vom regen Austausch in den Fachsektionen aber auch während der Feldbesichtigungen auf den Versuchsflächen des JKI in Groß Lüsewitz und bei der Saatzucht Steinach. Am Züchterstandort Bocksee präsentierten sich zudem die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen UFOP, das LeguNet und das Leibniz-Institut für Plasmaforschung INP aus Greifswald sowie ProLupin als Produzent eines Proteinextraktes aus den Samen für die Lebensmittelindustrie. Die Firma lud zu einer Verkostung von Lupinen-Eis ein. Siehe auch: https://www.ilc2023.com/ und zum
Programm: https://www.ilc2023.com/programme.html

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