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Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen

Neue Schautafeln informieren an der Binnensalzstelle bei Sülldorf über Bedeutung des Genetischen Erhaltungsgebiets für Wildsellerie

Seit Mitte Mai werden die Besucherinnen und Besucher des Naturschutzgebiets in Sülldorf in der Gemeinde Sülzetal mit zwei neuen Schautafeln - eine direkt am Naturschutzgebiet, eine im Ortszentrum - über die Bedeutung des Gebietes für die Erhaltung eines wichtigen wilden Verwandten des Gemüse-Selleries aufgeklärt. Die Tafeln wurden am 11.5.2021 in Anwesenheit von Vertretern der Gemeinde Sülzetal und der Naturschutzbehörde sowie des Landwirtschaftsbetriebs Wallstab und des Landschaftspflegeverbands Grüne Umwelt e.V. eingeweiht. Landwirtschaftsbetrieb und Landschaftspflegeverband tragen mit ihrer Arbeit entscheidend dazu bei, dass der hier natürlich vorkommende Echte Sellerie an den Ufern der Salzquelle und der salzhaltigen Sülze sowie dem angrenzenden Grünland weiterhin wächst und gedeiht. Das Naturschutzgebiet in Sachsen-Anhalt gilt als europäisches Naturerbe. Das Biotop ist in mehrfacher Hinsicht schützenswert. Ein Grund ist der hier natürlich vorkommende wilde Verwandte des Kulturselleries, der als Knolle oder Staudensellerie in der Küche z.B. in Suppen und Salaten genutzt wird.

In Deutschland wachsen viele Wildpflanzenarten, die mit unseren Kulturpflanzen verwandt sind. In ihnen schlummern Gene, die morgen für die züchterische Verbesserung unserer Nahrungspflanzen relevant werden könnten. Die Erhaltung der Artenvielfalt und ihres Nutzungspotentials sind ein wichtiges gesellschaftliches Ziel. Deshalb arbeiten Naturschutz, Landwirtschaft und Forschung beim Erhalt dieser genetischen Ressourcen zusammen.

Das „Netzwerk Genetische Erhaltungsgebiete für Wildsellerie" (https://netzwerk-wildsellerie.julius-kuehn.de/) wurde 2019 als Ergebnis eines Modell- und Demonstrationsvorhabens etabliert. Es wird durch die am JKI angesiedelte Fachstelle Wildsellerie koordiniert. Aus diesem Grund arbeitete Maria Bönisch vom JKI-Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen in Quedlinburg die Inhalte der neuen Schautafeln zu und war bei der Einweihung anwesend. Das Jobcenter Börde unterstützte die Installation der Tafeln. Die zwei identischen Infotafeln wurden zu 50 % aus Mitteln der LEADER-Projektförderung bezahlt, die restlichen Mittel trugen das JKI, die Gemeinde Sülzetal und der örtliche „Festhallenverein“.

Hintergrund

Seit 2015 untersuchten Forschungsteams des Julius Kühn-Instituts, der Universität Osnabrück und der Berliner Humboldt-Universität im Projekt „GE-Sell“ die genetische Vielfalt von Wildsellerievorkommen in Deutschland. Es wurden Pflanzenbestände identifiziert, die in ihrer Gesamtheit die Formenvielfalt der Wildselleriearten repräsentieren. Ein wichtiger Bestand des Echten Sellerie findet sich in Sülldorf. Ziel des Projektes war es, anhand der Wildselleriearten zu zeigen, wie künftig Wildpflanzen, die eine besondere Bedeutung für die Ernährung und Landwirtschaft haben, in ihren natürlichen Lebensräumen mittels eines Netzwerks genetischer Erhaltungsgebiete geschützt und erhalten werden können. Die Fachstelle Wildsellerie richtet seither genetische Erhaltungsgebiete für Vorkommen von Wildselleriearten ein. Das Sellerie-Netzwerk soll am Ende mindestens 45 Pflanzenbestände umfassen. So wird sichergestellt, dass die innerartliche Vielfalt der wildlebenden Verwandten des Kulturselleries bewahrt wird.

Externe Artikel in diesem Zusammenhang

Der Sülztetaler
https://unsere-region-digital.de/gemeinden/unser-suelzetal/e-paper/#

Die Volksstimme
https://www.volksstimme.de/lokal/wanzleben/absperrung-soll-die-salzquelle-in-sulldorf-vor-beschadigungen-schutzen-3173334

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