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Nachlese: Bundesministerin Klöckner informierte sich über das neu einzurichtende Fachinstitut für Waldschutz am JKI Quedlinburg

JKI-Forstentomlogin Dr. Nadine Bräsike (rechts) erklärt Bundesministerin Klöckner beim JKI-Besuch ihre Forschung zu Fluoreszenzfarbstoffen zur Messung der Abdrift von Pflanzenschutzmitteln im Wald. © J.Kaufmann/JKI
JKI-Forstentomlogin Dr. Nadine Bräsike (rechts) erklärt Bundesministerin Klöckner beim JKI-Besuch ihre Forschung zu Fluoreszenzfarbstoffen zur Messung der Abdrift von Pflanzenschutzmitteln im Wald. © J.Kaufmann/JKI
JKI-Präsident Ordon begrüßt gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer (CDU) Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die sich am JKI-Hauptsitz in Quedlinburg über das neu zu errichtende Waldschutzinstitut informiert. © J.Kaufmann/JKI
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner mit MdB Heike Brehmer (CDU) im Konferenzsaal des JKI in Quedlinburg. © J.Kaufmann/JKI
Dr. Nadine Bräsike vom JKI-Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst (links) erklärt Bundesministerin Julia Klöckner  ihre Forschung zu Schadinsekten im Forst.© J.Kaufmann/JKI
Karl-Heinz Berendes (Mitte) vom JKI-Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst erklärt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bei deren Besuch am JKI in Quedlinburg die Arbeit seines Instituts mit forstpathogenen Pilzen. © J.Kaufmann/JKI
JKI-Präsident Frank Ordon (Mitte rechts) führt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und MdB Heike Brehmer (links) bei deren Besuch am JKI-Hauptsitz in Quedlinburg durch das Gewächshaus. © J.Kaufmann/JKI
v.l.: Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch, JKI-Präsident Ordon, Landtagsabgeordneter (Sa.Anh) Ulrich Thomas, MdB Heike Brehmer und Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner an der Julius-Kühn-Büste am Eingang zum JKI © Wegener/Büro MdB Brehmer

Bei einem einstündigen Besuch am Hauptsitz des Julius Kühn-Instituts (JKI) in Quedlinburg informierte sich Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Mittwoch (08.09.21) über die geplanten Forschungsarbeiten am neu einzurichtenden Institut für Waldschutz am JKI. Begleitet wurde die Ministerin von der Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Harz Heike Brehmer (CDU), auf deren Initiative der Besuch zurückging, sowie von drei Vertretern regionaler Waldbesitzerverbände.
JKI-Präsident Ordon empfing die Delegation im Sitzungsaal, gab einen kurzen Überblick über die Arbeiten des JKI und ging dann auf die Planung und Ausrichtungen des neuen Fachinstituts ein. Er berichtete, dass die Stelle für die neue Institutsleitung gemeinsam mit der Universität Göttingen ausgeschrieben wird, um eine gute Vernetzung in der Forschungslandschaft zu erreichen und auch den wissenschaftlichen Nachwuchs anzusprechen.

Noch existiert das neue Waldschutz-Institut des JKI größtenteils nur auf dem Papier. Am JKI-Standort Braunschweig arbeiten jedoch eine forstentomologische und eine -mykologische Arbeitsgruppe zu Krankheiten und Schädlingen im Forst, zu Pflanzenschutzstrategien und nachhaltigen Schutzkonzepten angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel. Dr. Nadine Bräsicke und Karl-Heinz Berendes (derzeit noch dem JKI-Fachinstitut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst zugeordnet) präsentierten bei einem Rundgang im Gewächshaus ihre aktuelle Forschung

  • zur integrierten Bekämpfung von Borkenkäfern,
  • Insekten-Monitoring in betroffenen Gebieten,
  • Versuche zur Abdriftminderung beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln aus der Luft.

Zudem wurden beispielhalft zwei neue Pilzkrankheiten vorgestellt, das Eschentriebsterben und die Rußrindenkrankheit an Ahorn.

Ministerin Klöckner betonte in ihrem Grußwort, dass der Wald der größte Partner im Kampf gegen den Klimawandel sei. Andererseits setzten der Klimawandel, Extremwetterereignisse und wachsende Schädlingskalamitäten den heimischen Wäldern zu: „Derzeit sind 280.000 ha Waldfläche geschädigt. Das ist eine Fläche so groß wie das Saarland.“ Der Harz sei besonders schwer betroffen, griff MdB Heike Brehmer das Thema auf. „Einige Touristen, die hier Urlaub machen, sind entsetzt über die Schäden in den Wäldern“, sagte sie. Sie freue sich daher, dass das neue Institut in Quedlinburg angesiedelt werde. JKI-Präsident Ordon ergänzte, dass mit dem Harz wenige Kilometer entfernt der neuen Institutsleitung und den Forschenden die Notwendigkeit des Waldschutzes eindrücklich vor Augen geführt werde.

Die Vertreter der Waldbesitzerverbände erklärten in der Abschlussdiskussion, dass mit dem neuen Institut nun ein kompetenter wissenschaftlicher Ansprechpartner direkt in die Region komme und bedankten sich für den Einsatz der Bundesministerin für den Wald insgesamt. In der Diskussion wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit dem neuen Institut für Waldschutz erörtert. In diesem Zusammenhang kam auch das Bodenmikrobiom zur Sprache. Diese Gesellschaft der Mikroorganismen aus Bakterien und Pilzen im Wurzelbereich der Pflanzen wird am JKI bereits im Hinblick auf verschiedene Fragestellung, wie z.B. ein besseres Pflanzenwachstum und eine Verbesserung der Widerstandskraft beforscht, erläuterte Präsident Ordon.

Alle Gesprächsteilnehmer waren sich einig, dass es an die jeweiligen örtlichen Bedingungen angepasste Strategien bedarf, um den Waldumbau weiter voranzutreiben. Es gehe darum den Wald als CO2-Senke zu erhalten aber auch zur Gewinnung heimischer nachwachsender Rohstoffe zu nutzen. Es müsse genau geschaut werden, welche Bäume wo am besten passen und ob auch fremde Baumarten, die sich unter anderen klimatischen Bedingungen bereits bewährt hätten (Stichwort: Douglasie), auch in Deutschland sinnvoll genutzt werden können, erklärte Ministerin Klöckner. Prof. Ordon legte dar, dass andere Bereiche wie Forstgenetik, Waldökosysteme und Holzforschung am Thünen-Institut bereits umfassend bearbeitet würden, beim Waldschutz in der Ressortforschung bisher eine Lücke klaffe. Diese würde nun durch das 18ten Fachinstitut unter dem Dach des JKI geschlossen, für dessen Neueinrichtung sich der Präsident bei der Ministerin herzlich bedankte. Zum Abschluss des Gesprächs dankte die Landwirtschaftsministerin ihrerseits noch einmal ausdrücklich für die Forschung des JKI und die daraus resultierende Politikberatung.