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Institut für Bienenschutz

Inhalt: 15. Young Scientist Meeting des JKI: Prämierte Nachwuchsforschung vorgestellt

Von Wildbienen und biologischer Schädlingsbekämpfung – Mit diesen Forschungsthemen haben die JKI-Doktorandinnen Jana Furtwengler und Hanna Gardein den Nachwuchswettbewerb gewonnen.

Vom 13. bis 17. November traf sich die Nachwuchsforschung des Julius Kühn-Instituts zum Young Scientist Meeting am Standort Dossenheim. Jana Furtwengler vom Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün (G) erhielt den Preis für den besten Vortrag. Hanna Gardein vom Institut für Bienenschutz (BS) belegte in der Kategorie „Bestes Poster“ den ersten Platz.

Eine saubere Sache? – Biologische Schädlingsbekämpfung mit Grabwespen

Jana Furtwengler (G) möchte mit ihrer Doktorarbeit einen Weg finden, die Grabwespe Pemphredon lethifer für die kommerzielle biologische Schädlingsbekämpfung zu nutzen. Herkömmliche Nützlinge in Gemüse- und Zierkulturen hinterlassen meist Rückstände wie Fraßreste oder Blattlausmumien, die von Einzelhändlern und Verbrauchern oft nicht akzeptiert werden. Die Weibchen von P. lethifer entfernen Blattläuse hingegen vollständig von den Pflanzen und transportieren sie zu ihren Nestern, um Nahrung für die später schlüpfenden Larven zu liefern. Bisher ist jedoch kein Aufzuchtsystem und nur wenig über die Nistpräferenzen des sauberen Nützlings bekannt. Von ihrer Suche nach geeigneten künstlichen Niströhren und dem bevorzugten Markröhrendurchmesser der Grabwespen-Art berichtete die Doktorandin in ihrem Vortrag auf dem Young Scientist Meeting mit selbstgezeichneten Skizzen des Nützlings. Sie gewann damit den Preis für den besten Vortrag.

Auszüge aus Furtwenglers selbstskizzierten Vortrag “Development of a rearing system for the potential biocontrol agent Pemphredon lethifer ” :

Große Weidensandbiene als Modellorganismus für bodennistende Wildbienen

Auch Hanna Gardein (BS) möchte Erkenntnisse über die Nistgewohnheiten eines Insektes gewinnen. Als Modellart untersucht sie die brutnistende Große Weidensandbiene (Andrena vaga). Ihre Forschung ist ein Beitrag, artspezifische Fördermaßnahmen für bodennistende Wildbienen in der Agrar- und Stadtlandschaft zu entwickeln. Die Wildbienenart nistet in großen Gemeinschaften und ist auf Weidenpollen spezialisiert. Die Doktorandin betrachtet in ihrer Arbeit vor allem den Einfluss der Nistplatz-Umgebung auf die Parasitierungsrate mit verschiedenen Bienenparasiten.  Für die Studie verwendet Gardein zur standardisierten Erhebung Schlupffallen.

Rund 75 Prozent aller Wildbienenarten in Deutschland nisten im Boden und spielen in der Bestäubung zahlreicher Kultur- und Wildpflanzen eine Rolle. Trotzdem gibt es bisher wenig Untersuchungen, Monitoring-Standards und Förderungsmaßnahmen zu dieser Artengruppe. Für das Poster, das den Zusammenhang von Offenbodenanteil am Niststandort, den Futterressourcen in der Umgebung und der Parasitierungsrate visualisiert, hat Gardein den Preis für das beste Poster gewonnen.

Poster Gardein: "Trapping the bee and the baddie"

Hintergrund zum Young Scientist Meeting

Einmal im Jahr organisiert das Julius Kühn-Institut (JKI) für alle seine Doktorandinnen und Doktoranden das Young Scientist Meeting (YSM). Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, junge Forschende aller JKI-Standorte kennenzulernen. Sie gewinnen Einblicke in die Arbeit der anderen Fachinstitute und können sich vernetzen. An wechselnden Standorten des JKI werden dabei die wissenschaftlichen Ergebnisse der Nachwuchsforschenden in Vorträgen und Postern präsentiert, diskutiert und prämiert. Die Diskussion der Beiträge im geschützten Raum ermöglicht, die eigene Arbeit aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und neue Ideen und Anregungen in den Promotionsalltag mitzunehmen.

Weitere veröffentlichte Beiträge des YSM finden Sie in OpenAgrar hier.

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