Das Verzeichnis „Regionalisierte Kleinstrukturen“ beschreibt Kleinstrukturen in unserer Agrarlandschaft auf der Ebene von Gemeinden. Das Verzeichnis basiert auf Angaben aus Bundesländern und Gemeinden und eigenen Recherchen über naturbetonte Kleinstrukturen in der Agrarlandschaft. Im Kern ist es ein geografisches Informationssystem (GIS-basiert). Dazu gehören vor allem Hecken, Streuobstwiesen, Kleingehölze, nicht genutztes Grünland und Gewässerrandstreifen. Sie können regional sehr unterschiedlich sein, prägen jedoch unsere Kulturlandschaft und sind für die Landwirtschaft von besonderer Bedeutung.
Erstmals erstellte das JKI im Jahr 2004 das Verzeichnis für die Zulassungsbehörde für Pflanzenschutzmittel, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Hintergrund ist, dass Pflanzenschutzmittel möglichst nur Schädlinge und Krankheiten bekämpfen und so wenig wie möglich andere Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen schädigen sollen. Diese werden als Nicht-Zielorganismen bezeichnet. Sind genügend - auch als Saumbiotope bezeichnete - Strukturen am Feldrand vorhanden, die nicht behandelt werden, können sich Nicht-Zielorganismen dorthin zurückziehen bzw. sich dort erholen. Daher legt die Zulassungsbehörde BVL in den Bestimmungen zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln fest, dass eine bestimmte abdriftmindernde Technik angewendet oder einen Mindestabstand zu angrenzenden Flächen, den Kleinstrukturen, eingehalten werden muss.
Das JKI pflegt das Verzeichnis und aktualisiert die auf Gemeindeebene erhobenen Daten in regelmäßigen Abständen.