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Julius Kühn-Institut (JKI)
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

Institutsleitung 
apl. Prof. Dr. Johannes Hallmann

Adresse
Messeweg 11/12
38104 Braunschweig

Sekretariat
Martina Ernst | Andrea Haberle-Kappei
Tel: 03946 47-6101
Fax: 03946 47-6106
Mail:ep@  julius-kuehn.  de

- Außenstelle Münster -
Toppheideweg 88
48161 Münster
Tel: +49 (0)251 87106-45
Kontaktperson:
jens.jacob@  julius-kuehn.  de

Veröffentlichung
Institutsflyer
Broschüre

Pathogendiagnose

Wenn Pflanzen krank sind, stellt sich die Frage, wer oder was hat dies verursacht? Die richtige Diagnose des Schaderregers ist die Grundvoraussetzung für alle weiteren Untersuchungen zu seiner Biologie und Epidemiologie. Ausgehend hiervon lassen sich Maßnahmen zur Gesunderhaltung von Pflanzenbeständen ableiten.

Zu den wichtigsten Schaderregern unserer Kulturpflanzen zählen Pilze, Bakterien, Viren und Nematoden. Sie sind mikroskopisch klein und  deshalb nur unter dem Licht- oder Elektronenmikroskop sichtbar. Ihre sichere Identifikation ist wegen ihrer geringen Größe, ihrer enormen Vielfalt und der Tatsache, dass die von ihnen verursachten Symptombilder an den Wirtspflanzen oftmals nicht spezifisch sind, zumeist nicht einfach.

Der weiterhin zunehmende Handel und Personenverkehr in einer globalisierten Welt führt heute dazu, dass Schaderreger unbemerkt häufiger und schneller über große Distanzen transportiert und dabei auch in neue Gebiete eingeschleppt werden. Infolge des Klimawandels kann dies auch auf natürlichem Wege erfolgen und zu erheblichen ökologischen und ökonomischen Konsequenzen führen. Im Extremfall ist der Anbau einzelner Kulturarten in bestimmten Regionen nicht mehr möglich.  Pflanzenarten können in der Folge sogar aussterben. Für eine erfolgreiche Überwachung der Schaderreger sind schnelle und sichere Diagnoseverfahren unerlässlich.

Mikroorganismen haben meist sehr kurze Generationszeiten von Minuten bis wenigen Stunden. Sie verändern sich deshalb schnell und passen sich rasch an. So entstehen immer neue Varianten bekannter Pathogene, die zum Beispiel weitere Kulturpflanzenarten befallen oder sortenspezifische Resistenzen überwinden können. Solche Schaderreger-Varianten charakterisieren zu können, ist von grundlegender Bedeutung für die Züchtung neuer resistenter Sorten.

Wir verwenden und entwickeln Diagnosemethoden, die schnell, spezifisch, sensitiv und robust sind. Hierzu setzen wir licht- und elektronenmikroskopische, serologische und molekularbiologische (vor allem DNA- und RNA-basierte) Methoden ein. Schaderreger können so qualitativ wie auch quantitativ erfasst werden. Für vergleichende Untersuchungen sowie als Referenzmaterial unterhalten wir umfangreiche Sammlungen phytomedizinisch relevanter Schaderreger sowie eine breite Palette diagnostischer Antikörper zum Virusnachweis.

Zuverlässige Methoden, mit denen sich Schaderreger sicher in Pflanzen, Vektoren und in Umweltproben detektieren lassen, sind eine unverzichtbare Voraussetzung, um gezielte und angemessene Maßnahmen zur Gesunderhaltung unserer Kulturpflanzen treffen zu können.