Ziel: Angebot, Pflege, Weiterentwicklung und ständige Aktualisierung der kostenlosen Online-Datenbank "KLIMAPS-JKI" mit Fakten aus allen Bereichen der Landwirtschaft und besonderem Schwerpunkt Pflanzenschutzrelevanz. Beschreibung: Für die Öffentlichkeit, Erzeuger landwirtschaftlicher und gärtnerischer Produkte und Berater ist es, anders als für Wissenschaftler, außerordentlich schwierig, aktuelle Informationen aus der Forschung über mögliche Veränderungen infolge des Klimawandels und die Möglichkeiten zur Anpassung zeitnah und vollständig zu erhalten, zu wichten und umsetzbare Informationen zu entnehmen. Die Klimawandelfolgenforschung liefert mittlerweile eine unendlich erscheinende Vielzahl von teils sehr spezifischen, zumeist englischsprachigen Fachpublikationen, manchmal auch widersprüchlichen Inhaltes. Hier soll KLIMAPS-JKI helfen. Dem Nutzer von KLIMAPS-JKI wird online eine komfortable Suche nach von Fachwissenschaftlern aufbereiteten Erkenntnissen zu den Folgen der Klimaänderungen für Kulturpflanzen, Schaderreger, Nützlinge, chemische und nichtchemische Pflanzenschutzverfahren, Boden, Landwirtschaft und deren Interaktionen angeboten. Dabei kann gezielt nach den Folgen des Wirkens einzelner Klimaänderungsfaktoren wie Erwärmung, erhöhter CO2-Gehalt, erhöhte Ozonkonzentrationen, abnehmende Niederschläge u. a. sowie ihren Kombinationen selektiert werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Veränderung spezifischer Merkmale von Kulturpflanzen, Schaderregern usw. in der Folge des Klimawandels anzuzeigen.
Die Weiterentwicklung von biologischen Pflanzenschutzverfahren für den ökologischen Möhrenanbau zur Bekämpfung des Möhrenblattflohs. Hierbei wird ein systemischer Ansatz verfolgt, der die Aspekte Standortwahl, Saatzeitpunkt und Optimierung des Flächenmonitorings einbezieht. Ebenso wird der Austausch von Erkenntnissen zur Bekämpfung des Möhrenblattflohs mit europäischen Einrichtungen ausgebaut. Alle geplanten Managementverfahren sind auf die Bedürfnisse der Praxis ausgerichtet und fallen schwerpunktmäßig in den Bereich der Kombinationsverfahren. Das bestehende Monitoringsystem wird weiter ausgebaut und präzisiert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Möhren auf Infektion mit Candidatus Liberibacter solanacearum. Es sollen der Durchseuchungsgrad im Bestand und der Haplotyp des Bakteriums bestimmt werden.
MonVia wird vom JKI in Zusammenarbeit mit dem TI und dem Informations- und Koordinationszentrum für biologische Vielfalt der BLE bearbeitet. Das Verbundvorhaben besteht aus drei Teilen: a) Trendmonitoring basierend auf einem Stichprobenraster, b) vertiefendes Monitoring zu ausgewählten Fragestellungen mit Schwerpunkt Insekten sowie c) Citizen-Science, d.h. Mitwirkung von Landwirten, Verbänden und Bürgern). An dem langfristig ausgerichteten Vorhaben sind 6 Fachinstitute vom TI, 8 vom JKI sowie die BLE mit insgesamt mit mehr als 35 Personen beteiligt. Im Teilvorhaben "Monitoring zur Vielfalt der Lebensräume - Kleinstrukturen und Landschaftselemente" werden Methoden entwickelt und bereitgestellt, um Indikatoren zur Qualität von Lebensräumen (z.B. Alter, Arten, Naturnähe; Konnektivität) aus Fernerkundungsdaten (z.B. LiDAR, VHR) abzuleiten.
Ziel des Teilprojektes „Schaderreger“ ist es daher, einen Vorschlag für ein Schaderregermonitoring an Kulturpflanzen zu erarbeiten und diesen exemplarisch zu erproben. Schrittweise sollen dabei landwirtschaftliche Kulturpflanzen, Wein, Apfel, und im späteren Verlauf gegebenenfalls weitere Kulturen betrachtet werden. Auf der Grundlage bereits vorhandener Daten und Monitorings zu Schaderregern in den Bundesländern sowie geeigneter Versuchsergebnisse unterschiedlicher Institutionen, sollen Kriterien für die Auswahl von Schaderregern, Kulturen, Regionen und entsprechende Monitoringmethoden erarbeitet werden, in die auch neueste Verfahren der Datenverarbeitung und -analyse sowie der Molekularbiologie und Bioinformatik einfließen. Diese Ergebnisse sind die Grundlage für die Erarbeitung eines Konzeptes für ein systematisches Schaderregermonitoring, welches bestehende Strukturen einbindet, gezielt erweitert und somit fundierte Aussagen über Trends und die Bedeutung von Schaderregern für die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften ermöglicht.
Für Europa wird eine Zunahme Nagetier-übertragener Krankheiten wegen Änderungen des Klimas prognostiziert. Klimaänderungen sollen den Anstieg von Rattenpopulationen begünstigen. Dadurch kann das Infektionsrisiko für Mensch und Tier steigen, da die Wanderratte als potentieller Reservoire und Überträger zahlreicher Human- und Tierpathogene gilt. Im Tierhaltungsbereich fehlen, neben Monitoringdaten von Human- und Tierpathogenen in Wanderratten, konkrete Präventions- und Managementvorschläge für Landwirte. Sie sind notwendig, da die Wanderratten genetisch bedingte Resistenzen gegen gängige Bekämpfungsmittel entwickelt haben und die Anwendung der wirksamen Mittel einschränkenden Risikominderungsmaßnahmen unterliegen. Im Projekt soll eine Strategie durch die Erhebung von Monitoringdaten zu Resistenz, Migration, Pathogenen und Rodentizidrückständen in Kombination mit verschiedenen Managementmaßnahmen entwickelt werden. Durch die Strategieanwendung soll neben dem nachhaltigen Schutz der Tierhaltung vor Vektoren auch der derzeit fehlende Pflanzenschutz vor Wanderrattenbefall unterschützt werden. ÖPV führt hier in der Analytik der Rodentizidrückstände in Hinsicht auf die verschiedenen Managementmaßnahmen durch.
Der Kartoffelkrebserreger, Synchytrium endobioticum, zählt aufgrund der bewirkten Ernteeinbußen und schwierigen Bekämpfbarkeit zu den drei bedeutendsten Schaderregern an Kartoffeln. Die in der Erde verbleibenden Dauersori des Pilzes sind äußerst widerstandsfähig und können nach aktuellen Erkenntnissen bis zu 46 Jahren überdauern. Bei der Verarbeitung von Kartoffeln fallen jährlich mehrere Hunderttausend Tonnen Reststoffe in Form von Anhangserde (Resterde) und festen sowie flüssigen Verarbeitungsrückständen (Schadkartoffeln, Schalen, Waschwasser) an. Ziel des Vorhabens ist, Verfahren zu entwickeln/ zu erproben, um Dauersori in Reststoffen wirksam und kosteneffizient zu inaktivieren, um die Verbreitung des Erregers einzudämmen und die Reststoffe auf die Felder zurückführen zu können. Es sollen Verfahren für flüssige Reststoffe (Behandlung mit Chlordioxid, Ultraschall, Pulsed-Electric-Field-Technologie, UV-C-Strahlung) und feste Reststoffe (Einmischung von Branntkalk; Ohmic-Heating; Trommeltrocknung) erprobt werden. Weiterhin sollen Verfahrenskombinationen aufbauend auf chemischer oder enzymatischer Vorbehandlung getestet werden. Resultierend sollen Lösungswege für die Implementierung der als wirksam erkannten anitisierungsverfahren in die Verarbeitungsbetriebe erstellt werden, um Anforderungen durch die Behandlungsverfahren an die betrieblichen Praxisabläufe zu ermitteln. Parallel dazu sollen Methoden für die Bestimmung der Lebens- und Entwicklungsfähigkeit (viability) der Dauersori erforscht werden, die in Ergänzung/als Alternative zum Biotest eine sichere und effiziente Bestimmung des Behandlungserfolges ermöglichen. Dabei werden neue Methoden der Konfokalen Laser-Scanning- Mikroskopie; Miniaturisierte Biotests; Intron-basierte PCR von RNA sowie Raman-Spektroskopie getestet. Es wird an analytischen und sensorischen Methoden gearbeitet, um Unterschiede von volatilen Emissionsmustern kranker und gesunder Pflanzen mittels GC-MS-basierter Verfahren zu ermitteln.