In Zusammenarbeit mit vielen Akteuren (Landwirte, Naturschutz, Landschaftspflege, Kirche) sollen biodiversitätsfördernde Maßnahmen erprobt und ihr Nutzen bewertet werden. Die Maßnahmen sollen als Empfehlungen für Landwirte und als Entscheidungshilfen für die Politik bereitgestellt werden. Hintergrund ist, dass die erhaltenden Landwirte zukünftig 30 Prozent ihrer Direktzahlungen (Greening-Prämie) nur dann erhalten, wenn sie konkrete, zusätzliche Umweltleistungen erbringen (Ökologische Vorrangflächen). Das Projekt soll auch dazu beitragen, den Nutzen solcher Maßnahmen für das natürliche Regulationsvermögen darzustellen
Kleingewässer in Agrarlandschaften sind potenziell durch den Eintrag von Pflanzenschutz- und Düngemitteln belastet mit der Folge, dass die Gewässerfauna geschädigt ist. Gleichzeitig beherbergen Kleingewässer im Vergleich zu anderen Gewässerökosystemen, wie beispielsweise Seen, Flüssen oder Bächen, die höchste Artenvielfalt und den höchsten Anteil gefährdeter Arten auf Landschaftsebene. Ein biologisches Monitoring in Kleingewässern gibt es nicht und der Aufbau ist aufgrund der Anzahl und Vielgestaltigkeit nicht trivial (z. B. in Mecklenburg-Vorpommern ca. 60.000 Kleingewässer in bzw. an landwirtschaftlichen Flächen). ÖPV untersucht aktuell die Auswirkungen von Bewirtschaftungsstrategien auf solche Kleingewässer. Darauf aufbauend soll ein Kleingewässer-Monitoring in Kooperation mit den Pflanzenschutzdiensten der Länder aufgebaut werden. Das im Projekt zu erarbeitende Konzept bildet die Grundlage für daran anschließende Entwicklungs- und Erprobungsprojekte zur erstmaligen und dann kontinuierlich fortlaufenden Zustandsbeschreibung der Biodiversität in Kleingewässern der Agrarlandschaft.
MonVia wird vom JKI in Zusammenarbeit mit dem TI und dem Informations- und Koordinationszentrum für biologische Vielfalt der BLE bearbeitet. Das Verbundvorhaben besteht aus drei Teilen: a) Trendmonitoring basierend auf einem Stichprobenraster, b) vertiefendes Monitoring zu ausgewählten Fragestellungen mit Schwerpunkt Insekten sowie c) Citizen-Science, d.h. Mitwirkung von Landwirten, Verbänden und Bürgern). An dem langfristig ausgerichteten Vorhaben sind 6 Fachinstitute vom TI, 8 vom JKI sowie die BLE mit insgesamt mit mehr als 35 Personen beteiligt. Im Teilvorhaben "Monitoring weiterer Organismen-Gruppen - Ackerunkräuter " werden Methoden entwickelt und bereitgestellt, um Unkräuter auf Ackerstandorten in einem nationalen Monitoringansatz zu erfassen. Im Teilvorhaben "Schadinsektenmonitoring" und "Nützlingsmonitoring" werden gemeinsam mit BI und SF Methoden entwickelt und bereitgestellt, um Schadinsekten und Nützlinge in der Agrarlandschaft in einem Citizen science-Ansatz zu erfassen.
Die Herausforderung für einen modernen Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau ist es, eine Balance zwischen Kulturführung, Düngung und Pflanzenschutz auf der einen und Natur- und Ressourcenschutz auf der anderen Seite zu schaffen. Das vorliegende Projekt erarbeitet durch drei sich ergänzende Ansätze dringend benötigte Informationen zum Einfluss von Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Biodiversität von Insekten im Obst- und Weinbau: (A) Durch eine systematische Untersuchung von Weinbergen und Obstkulturen mit unterschiedlicher Bewirtschaftung werden die Faktoren ermittelt, die für Insekten limitierend sind. (B) Es werden institutseigene Dauerbeobachtungsflächen angelegt, um unter bekannten Bedingungen zeitliche Entwicklungen verfolgen zu können als Grundlage für ein langfristiges Monitoring. (C) Es sollen historische Daten zum Vorkommen von Insekten recherchiert und verfügbar gemacht werden als Referenz für die aktuellen Bestände und deren Entwicklung.
Welche Insekten werden ausgewertet
Erfasst wird die Anzahl aller gefangenen Insekten auf Ordnungsniveau. Genauer untersucht werden Hymenopteren.
Aculeate Hymenopteren (Bienen, Wespen, Ameisen) sind wichtig u.a. als Prädatoren und als Bestäuber von Kultur- und Wildpflanzen. Durch Nahrungstiere, Blütenangebot aber auch durch Strukturelemente limitiert und deshalb von hohem Naturschutzinteresse.
Terebrante Hymenopteren (Schlupfwespen, Zehrwespen, Erzwespen) sind wichtig als natürliche Gegenspieler von Schädlingen und indifferenten phytophagen Insekten.
Die Standorte werden mit Hilfe multivariater Methoden in Raum und Zeit verglichen.