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Regenbogen über den Gewächshäuern am Standort Braunschweig.
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Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün

Aktuelles

„Ludwigsgarten – ein Garten für alle“ gewinnt 2. Braunschweiger Naturschutzpreis

JKI-Experten für urbanes Grün begleiten das multifunktionale Stadtgrün-Projekt von Anfang an fachlich.

Die Stadt Braunschweig hat am 08. November die Gewinnerbeiträge des 2. Braunschweiger Naturschutzpreises in drei Kategorien prämiert. Der erste Platz in der Kategorie „Artenschutz im Quartier“ geht an die Lebenshilfe Braunschweig für Planung und Umsetzung des Modell-Gemeinschaftsgartens „Ludwigsgarten“. Hier werden verschiedenste Natur- und Artenschutzmaßnahmen umgesetzt und so ein Biodiversitäts-Hot-Spot in der Nordstadt geschaffen, der neben praktischem Naturschutz Klimawirkung und soziale Begegnung multifunktional verbindet. Dies Maßnahmen wurden wissenschaftlich intensiv von der Arbeitsgruppe „Urbanes Grün“ des Instituts für Pflanzenschutz in Gartenbau und urbanem Grün am JKI begleitet.

Artenvielfalt und naturnahes urbanes Gärtnern

Der Ludwigsgarten Braunschweig befindet sich im Stadtbezirk Nordstadt von Braunschweig. In diesem Stadtteil werden aktuell große Flächen zugunsten neuer Wohneinheiten nachverdichtet. Fußläufig erreichbare, naturnahe Aufenthaltsorte, Kleingärten sowie Wohnungen mit Balkon- oder Gartennutzung sind selten. Kernstück des Gemeinschaftsgartens bildet daher das kreisförmiges Gemüsebeet. Dieses wird in Mischkultur, Fruchtfolgen und ohne Pflanzenschutzmittel im Sinne des regenerativen Gartenbaus von den Bewohnern des Lebenshilfe- Wohnheimes und Menschen aus dem Quartier  bewirtschaftet. „Wir pflanzen und säen jedoch nur in einem Teil des Gartens,“ erklärt Dr. Falko Feldmann, der das Projekt von Beginn an wissenschaftlich begleitet, „in dem anderen Teil geben wir Raum für spontane Vegetation und wilde Stadtbewohner und greifen nur von Zeit zu Zeit regulierend ein.“
Um Nützlinge anzulocken und so von pflanzenschützenden Ökosystemdienstleistungen zu profitieren, soll die Artenvielfalt im Ludwigsgarten gezielt gefördert und erlebbar werden. Dafür wurden in dem Areal verschiedene Kleinstlebensräume, wie Trockensteinmauern, Totholz, Nistkästen oder Insektenhotels in die Gartengestaltung integriert.

„Der Ludwigsgarten hat dank seiner Größe von 2500 m2 und seiner Lage das Potential, im Quartier kleinräumig klimawirksam zu sein.“
(Dr. Falko Feldmann)

Klimaoase

Durch die Höhe der Gebäude und den geringen Grünanteil im Quartier sind in der Nordstadt bereits erste Anzeichen der Entstehung von Hitzeinseln zu beobachten. „Der Ludwigsgarten hat dank seiner Größe von 2500 m2 und seiner Lage das Potential, im Quartier kleinräumig klimawirksam zu sein“, sagt Dr. Feldmann, „im Schattenwurf der alten Bäume haben wir für die Quartiers-Bewohner zahlreiche Möglichkeiten zum Verweilen und zur Erholung geschaffen.“

Das Bewässerungssystem der Gemüsebeete wird zudem so gesteuert, dass die Luftfeuchte gerade an heißen Tagen aus dem gesamten Garten einen Erholungsraum macht. Auch der neue Gartenteich mit Bachlauf wird im nächsten Jahr seinen Teil dazu beitragen.

Einen umfassenden Beitrag über die Planung, Herausforderungen und Umsetzung des Modell-Projektes haben die Autor/innen um die AG „Urbanes Grün“ im Journal für Kulturpflanzen des JKI veröffentlicht.

DOI: https://doi.org/10.5073/JfK.2021.11-12.03

 

Hintergrund Preisverleihung

Über die Verteilung der Preise entschied eine sechsköpfige Jury, bestehend aus dem Dezernenten für Umwelt, Stadtgrün, Sport und Hochbau Holger Herlitschke, den Ratsmitgliedern Sonja Lerche, Antoinette von Gronefeld und Rochus Jonas sowie Dr. Mike Reich vom Naturhistorischen Museum Braunschweig und Prof. Dr.-Ing. Ulrich Reimers von der Arbeitsgemeinschaft Avifauna Süd-Ost Niedersachsen. Die Fachjury hatte über insgesamt 35 interessante Bewerbungen in gemeinsamer Diskussion zu entscheiden.

Hier geht es zur Meldung der Stadt Braunschweig.

Hintergrund Ludwigsgarten

Die Lebenshilfe Braunschweig e. V. mit ihrer gemeinnützigen GmbH ist Träger des Inklusionsprojektes „Ludwigsgarten“. Die Planung des Gemeinschaftsgarten startetet 2018. Er wurde vollständig auf privatem Grundstück angelegt und trägt der durch die Bundesregierung im Weißbuch Stadtgrün geforderten Multifunktionalität von Grünflächen Rechnung. Der Garten in der Ludwigstraße wird von den Bewohnerinnen der Wohnstätten und von den Senioren der Seniorentagesstätte der Lebenshilfe genutzt und gemeinsam mit Anwohnerinnen und Anwohnern gestaltet und betrieben. Seit drei Jahren wird der Garten gut angenommen und trägt zum inklusiven Miteinander im Stadtteil bei.

Hier geht es zum Webauftritt des Ludwigsgarten.

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