Die Landwirtschaft ist einer der Hauptproduzenten von klimaschädlichen Treibhausgasen. Die landwirtschaftliche Bearbeitung des Bodens, Stickstoffdüngemittel und die Tierhaltung sind entscheidende Emissionsquellen für die Treibhausgase Lachgas und Methan. Laut Angaben des Umweltbundesamtes stammten 2012 53 Prozent der gesamten Methan- und sogar 77 Prozent der Lachgas-Emissionen aus der Landwirtschaft.
Am JKI sind wir bemüht Anbausysteme zu verbessern und beispielsweise den Einsatz von Stickstoffdünger zu minimieren. Auch an der Reduzierung der Einträge von Agrarchemikalien in Meere sind JKI-Forscherinnen und Forscher mittelbar beteiligt, etwa indem sie die nachhaltige und effiziente Herstellung von Phosphatdüngern durch Phosphorrecycling erforschen.
Mikrobiologisch arbeitende Kolleginnen und Kollegen untersuchen ihrerseits die unerwünschten Nebenwirkungen, die von so genannten Recyclingdüngern ausgehen oder inwiefern Gülledüngung sich auf die Bodenmikroorganismen und die Bodengesundheit auswirkt.
Ein weiteres wichtiges Arbeitsgebiet ist der Anbau von Energiepflanzen. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler prüfen die Eignung neuer Kandidaten und optimieren deren Anbau, um die Umstellung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien voran zu treiben. Unsere Experten für Vorratsschutz sorgen beispielsweise dafür, dass einmal investierte Energie und entstandene Emissionen nicht durch anschließendes Verderben der Ernteprodukte verschwendet werden.
Der Klimawandel und die zunehmende Globalisierung stellen große Herausforderungen für die Forstwirtschaft dar. Um eine nachhaltige Bewirtschaftung unserer Wälder auch in Zukunft garantieren zu können, setzt der Waldschutz auf integrierte Pflanzenschutzmaßnahmen. Um angemessen regulierend in das Schadgeschehen eingreifen zu können, etwa um Schadinsektenpopulationen zu kontrollieren, ist neben einer fachkundigen Diagnose und Prognose auch die Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und deren nachhaltiger Einsatz in Wäldern Voraussetzung. Dazu wird am JKI geforscht.
Das alles sind kleine Teile eines großen Puzzles zur Anpassung an den Klimawandel sowie zum Klimaschutz. Das JKI versucht im abgesteckten Rahmen seiner Kulturpflanzenforschung seinen Beitrag zu leisten, um das große globale Ziel zu erreichen. Daher sind unsere jeweiligen Experten auch in Gremien vertreten oder an Initiativen beteiligt. Siehe dazu auch die Webseite des BMEL www.klimawandel-und-klimaschutz.de