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Julius Kühn-Institut (JKI)
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

Institutsleitung
Professor Dr. Wilhelm Jelkmann

Adresse
- Bereich Obstbau -
Schwabenheimer Straße 101
69221 Dossenheim

Sekretariat
Silvia Kowalczyk-Binder
Tel: +49 (0)3946 47 - 4700
Fax: +49 (0)3946 47 - 4805
ow@  julius-kuehn.  de

Adresse
-Bereich Weinbau-
Geilweilerhof
76833 Siebeldingen
Tel: 03946 47-4609
ow@  julius-kuehn.  de

Adresse
Außenstelle beim DLR Mosel
Gartenstraße 18
54470 Bernkastel-Kues
Tel: 06531 - 956 483

Veröffentlichung
Institutsflyer
Broschüre

Zum Jubiläum

Booklet 100 Jahre Pflanzenschutz im Obstbau und Weinbau (nicht barrierefrei)

(Bitte in der vorgegebenen Reihenfolge einseitig ausdrucken, ineinanderlegen und in der Mitte falzen)

 

 

Interreg V/Invaprotect "Nachhaltiger Pflanzenschutz gegen invasive Schaderreger im Obst- und Weinbau"

In einem grenzüberschreitendes interreg-Projekt  mit mehr als 30 Partnern aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz unterstützt der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) die Entwicklung eines nachhaltigen Pflanzenschutzes gegen invasive Schaderreger im Obst- und Weinbau am Oberrhein.

Das Projekt „InvProtect“ wird vom LTZ Augustenberg koordiniert und läuft bis 2018.  http://www.ernaehrung-bw.info/pb/MLR.LTZ,Lde/Startseite/Ueber+uns/invaprotect

Das Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau kooperiert in drei Themenkomplexen des Projektes InvaProtect. Diese beschäftigen sich mit der Kirschessigfliege, der Krankheit Flavescence dorée und ihrem Vektor, der Amerikanischen Rebzikade Scaphoideus titanus sowie Schmierläusen als Überträger der Blattrollkrankheit der Rebe. Im Einzelnen arbeitet das JKI an folgenden Themen:

Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Befallene Kirsche mit Larve und Puppe der Kirschessigfliege

Ergebnisse Invaprotect/Interreg 2016-2018

 

Das JKI forscht schwerpunktmäßig an der habitatabhängigen Aktivität der Kirschessigfliege (KEF).  Es wird untersucht, ob wildwachsende Wirtspflanzen in der Umgebung von Obstkulturen ein vermehrtes Risiko für deren Befall durch die KEF darstellen. Dazu wird das Auftreten der Fliegen mit Hilfe von Lockstofffallen verfolgt und zeitgleich der Befall von Früchten erfasst. Eine Methode, um die Bewegung der Fliegen zwischen den unterschiedlichen Habitaten zu verfolgen, wird erarbeitet.

Zur Etablierung und Anwendung von Monitoringmaßnahmen für die KEF ebenso wie für Fragestellungen zur Überwinterungsbiologie werden eine Reihe von Methodenprotokollen erarbeitet. Diese werden von den Projektpartnern zur Erhebung vergleichbarer Datensätze angewandt.

Auf der Suche nach neuen Stoffen zur Bekämpfung der KEF werden Pflanzeninhaltsstoffe hinsichtlich ihrer Kontakt- und Fraßtoxizität sowie verhaltensmodifizierender Wirkung untersucht. Dadurch können außer der letalen Wirkung Fraßpräferenzen sowie repellente Stoffe erkannt werden. 

Im Weinbau herrscht die Erkenntnis vor, dass es sich bei der KEF um ein Tier handelt, das hier durch das Vorhandensein geeigneter Nahrungsressourcen limitiert ist. Die Anfälligkeit der Weintrauben in Abhängigkeit vom Zustand der Beerenhaut wird deshalb untersucht, um daraus ein Prognosesystem abzuleiten, das vom Gesundheitszustand der Früchte ausgeht.

Für weitergehende Informationen hat das JKI das Wissensportal Kirschessigfliege eingerichtet.  drosophila.julius-kuehn.de

Flavescence dorée

Amerikanische Rebzikade (Scaphoideus titanus), Vektor der Flavescence dorée

Die Flavescence dorée ist eine als Quarantänekrankheit eingestufte Phytoplasmose der Rebe, die im Oberrheingebiet bisher noch nicht auftritt, jedoch in stetiger Ausbreitung begriffen ist. Ihr Vektor, die Amerikanische Rebzikade, Scaphoideus titanus, wurde 2016 erstmals im Elsass festgestellt. Im Untersuchungsgebiet werden harmonisierte Monitoringmaßnahmen durchgeführt, um erste Vorkommen der Krankheit und ihres Vektors festzustellen.

Wildpflanzen wie Erlen und Clematis können Wirte von Phytoplasmen sein, die eng mit der Flavescence dorée verwandt sind. Diese Pflanzen sowie Reben werden in Hinblick auf ihren Infektionsstatus überprüft und die mit diesen Pflanzen assoziierten Phytoplasmen charakterisiert.

Die Phytoplasmen in Wildpflanzen können sowohl von heimischen Zikadenarten als auch von neu eingewanderten Arten übertragen werden. Welche Arten dazu fähig sind und ob sie auch an Reben saugen und diese infizieren, wird ebenso untersucht wie die Fähigkeit von Scaphoideus titanus, diese Isolate weiter zu übertragen. Da der Vektor der Flavescence dorée in Deutschland noch nicht vorkommt, wird mit den französischen Kollegen kooperiert.

Cocc’n Roll (Schmierläuse und Blattrollkrankheit der Rebe)

Ahornschmierlaus (Phenacoccus aceris)

Schild- und Schmierläuse übertragen Viren, die mit der Blattrollkrankheit der Rebe assoziiert sind (Grapevine Leafroll associated Virus, GLRaV). In den nördlichen Weinbaugebieten war man lange davon ausgegangen, dass nur infiziertes Pflanzgut für die Verbreitung der Blattrollkrankheit in Frage käme und die die Vektorübertragung ein Problem der mediterranen Weinbauregionen sei.  Inzwischen ist die Übertragung der Krankheit, z. B. durch die Ahornschmierlaus, Phenacoccus aceris, aber auch hier belegt.

Zur Epidemiologie der Blattrollkrankheit in den nördlichen Weinbaugebieten sind noch viele Fragen offen. In der Arbeitsgruppe haben sich Partner aus Deutschland und dem Elsass zusammengeschlossen, um aktuelle Forschungsdaten und Methoden auszutauschen und ihre Arbeit zu koordinieren.