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Fachausschuss Herbizidresistenz

Acker-Fuchsschwanz im Feld: Herbizidresistenz ist hier Folge einseitiger Anbausysteme. Sie entsteht, wenn hohe Ungrasdichten zu oft mit Herbiziden derselben Wirkungsklasse bekämpft werden.

In Deutschland ist das Auftreten von resistenten Populationen bei Unkräutern, wie z. B. Acker-Fuchsschwanz, Gemeiner Windhalm, Weißer Gänsefuß und Kamille-Arten schon lange bekannt. In den letzten Jahren sind zudem auch bei Weidelgras-, Trespe- und Hirse-Arten vermehrt resistente Populationen aufgetreten. Da immer weniger herbizide Wirkstoffe zur Verfügung stehen, erhöht sich der Selektionsdruck und die Gefahr einer Resistenzbildung steigt.

Der "Fachausschuss Pflanzenschutzmittelresistenz - Herbizide" unter Vorsitz des JKI hat sich zum Ziel gesetzt, durch frühzeitigen Informationsaustausch über auftretende Resistenzen und durch die Entwicklung und Abstimmung geeigneter Resistenzstrategien weitere Resistenzbildung im deutschsprachigen Raum zu verhindern oder zu vermindern. Die erste Sitzung des Ausschusses für Resistenzfragen Herbizide fand im Rahmen des DPG Arbeitskreises als Projektgruppe im Jahr 2005 in Braunschweig statt. Seitdem trifft sich der Fachausschuss einmal im Jahr und diskutiert aktuelle Probleme und veröffentlicht Ergebnisse in Fachartikeln und Flyern.

Seit 2014 wird durch den "Fachausschuss Pflanzenschutzmittelresistenz - Herbizide" ein jährliches Monitoringprogramm für verschiedene Unkrautarten durchgeführt. Dies soll helfen, die bestehende Situation der Resistenzbildung besser beurteilen zu können. Informationen zum aktuellen Monitoring finden Sie unter dem Punkt „Resistenz-Monitoring“.

Ansprechpartnerin des Fachausschusses am JKI

Resistenz-Monitoring 2023

Durch den Fachausschuss Pflanzenschutzmittelresistenz - Herbizide wird in diesem Jahr wieder ein Monitoringprojekt zur Herbizidresistenz bei verschiedenen Unkrautarten durchgeführt.

Das Forschungsprojekt soll die aktuelle Ausbreitung der Herbizidresistenz in Deutschland erfassen sowie eine Abschätzung des Anteils an betroffenen Flächen erlauben.

Da wir eine Untersuchung von Proben aus möglichst vielen Regionen Deutschlands anstreben, würden wir uns über Ihre unterstützende Mitarbeit in Form der Zusendung von Samenmaterial sehr freuen. Bitte leiten Sie dieses Anschreiben auch an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiter. Die Untersuchungsergebnisse Ihrer Proben werden Ihnen selbstverständlich zur Verfügung gestellt.

Für die Untersuchungen sollen Samenproben aus abgereiften Blütenständen zur Untersuchung im Biotest gesammelt werden. Anbei finden Sie Anleitungen zum Sammeln der Samen von Kamille-Arten, Vogelmiere und Klatschmohn. Für die übrigen Arten sind keine spezifischen Anleitungen nötig; von diesen Arten sollten die vollständig reifen Samen unter trockenen Bedingungen geerntet werden.

Bei der Einsendung der Proben möchten wir Sie um Beachtung der folgenden Kriterien bitten:

  • Die Untersuchungen beschränken sich nur auf Verdachtsflächen mit reduzierter Wirkung von Herbiziden. Samenprobe von Flächen ohne Resistenzverdacht können wir aus Kapazitätsgründen leider nicht untersuchen.
  • Für ein optimales Versuchsergebnis möchten Sie bitten, möglichst viele vollständig reife Samen einer einzelnen Art zu sammeln. Bei sehr unreifen Samenproben können wir wegen der reduzierten Keimfähigkeit leider keine Untersuchung durchführen. Mischproben mit Samen verschiedener Arten können vor der Untersuchung nicht getrennt werden.
  • Bitte senden Sie uns die Proben zeitnah nach dem Sammeln der Samen bis spätestens 15. Oktober 2023 zu.

Wir freuen uns über Unterstützung bei den benötigten Probenahmen!

Informationen zum Monitoring sowie Anleitungen zum Sammeln der Samen und entsprechende Begleitformulare finden Sie unter Resistenz-Monitoring 2023. Weitere Auskunft und Informationen gibt Ihnen JKI-Koordinatorin Dr. Lena Ulber (s. Kontakt).

Auch interessant:

Integriertes Unkrautmanagement zur Vermeidung von Herbizidresistenz
DOI: https://doi.org/10.5073/JfK.2017.04.03
Journal für Kulturpflanzen, Bd 69 Nr. 4