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Inhalt: Projektstart: LEADER will Kartoffeln gegen eingeschleppte Schadinsekten wappnen

JKI entwickelt mit Partnern Verfahren und Strategien zur nachhaltigen Bekämpfung von Kartoffelkäfern und amerikanischen Kartoffelerdflohkäfern

(Berlin, Groß Lüsewitz) Beide stammen aus Nordamerika und beide bedrohen den Kartoffelanbau in Deutschland: der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata) und die erst kürzlich eingewanderten Erdflohkäfer der Gattung Epitrix. Während ersterer seit Ende des 19. Jahrhunderts erhebliche Ernteeinbußen in ganz Europa hervorruft, breiten sich die Epitrix-Arten erst seit Anfang der 2000er Jahre von Südeuropa kommend weiter nach Norden aus. (siehe dazu das JKI-Faltblatt: Epitrix-Kartoffelerdflöhe - zum download)

Eine Bekämpfung dieser beiden Schädlinge ist zunehmend schwierig. Während der Kartoffelkäfer immer mehr Resistenzen gegen bestimmte insektizide Wirkstoffe aufweist, ist den Epitrix-Arten mit Insektiziden nur schwer beizukommen, weil ihre Larven versteckt im Boden leben, wo auch die erwachsenen Käfer geschützt überwintern. Abhilfe schaffen könnten neuartige Kartoffelsorten mit verbesserten chemischen und mechanischen Resistenzeigenschaften gegen die Pflanzenschädlinge. Im jetzt gestarteten Projekt LEADER untersuchen Forschende des Julius Kühn-Instituts (JKI) mit externen Partnern die komplexen Abwehrmechanismen bei Wildkartoffelarten gegen die eingeschleppten Schadinsekten. So gewinnen sie ein integratives Verständnis der Resistenzmechanismen und legen den Grundstein dafür, dass die in den Wildartenakzessionen identifizierten und lokalisierten Resistenzen in adaptierte Kartoffellinien überführt werden können.  

„Die enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit in Bereichen der Biotechnologie, Pflanzenzüchtung, Entomologie, Biochemie, Biomechanik, Botanik, Pflanzenmolekularbiologie und Landwirtschaft ermöglicht es uns, effektive Resistenzmechanismen zu identifizieren. Nur durch Kombination mehrerer Resistenzmechanismen können Linien bereitgestellt werden, deren Resistenzen für längere Zeit nicht überwunden werden können“, sagt Dr. Ramona Thieme, Projektpartnerin vom JKI-Institut für Züchtung landwirtschaftlicher Kulturen in Groß Lüsewitz. Die von ihr erzeugten selektierten und vermehrten Pflanzen bilden die Grundlage aller weiteren Untersuchungen bei den Partnern.

Zum Projekt
Gefördert wird das auf drei Jahre (bis 2024) angelegte Projekt LEADER insgesamt mit 940.000 Euro vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Partner sind das koordinierende JKI-Fachinstitut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz (ÖPV) in Berlin, das JKI-Fachinstitut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen (ZL) in Groß Lüsewitz, die Technische Universität Dresden und die BTL Bio-Test Labor GmbH Sagerheide.

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