Julius Kühn-Institut (JKI)
Bundesforschungsinstitut
für Kulturpflanzen
Institutsleitung
Dr. Henrik Hartmann (m. d. W. d. G. b.)
Adresse
Erwin-Baur-Str. 27
06484 Quedlinburg
Sekretariat
N.N.
Tel: 03946 47-4000
Fax: 03946 47-500
ws@ julius-kuehn. de
Adresse
Messeweg 11/12
38104 Braunschweig
Veröffentlichung
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Das Julius Kühn-Institut (JKI) beteiligt sich am Klimaschutzsofortprogramm 2022 (https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/sofortprogramm-klimaschutz-1934852) der Bundesregierung mit einer ganzen Reihe von Klimaschutzprojekten zur Erreichung der gesteckten Ziele. Das Projekt KLIMAtiv untersucht und bewertet Begasungs- und alternative Behandlungsverfahren von Rundholz unter Vermeidung der klimaschädlichen Wirkung von Sulfurylfluorid. Sulfurylfluorid (SO2F2, kurz SF) wird in einem von vielen Anwendungsbereichen u.a. zur Behandlung von berindeten Rundhölzern für den Export verwendet, um Schadorganismen wie rindenbrütende Borkenkäfer, Pilze oder Nematoden abzutöten und die phytosanitären Vorschriften der Importländer zu erfüllen.
Als Substitution für das ozonzerstörende Methylbromid (CH3Br) wird SF für begrenzte, notwendige Applikationen als Insektizid/Nematizid verwendet, ist jedoch selbst Treibhausgas mit klimaschädigender Wirkung. In den vergangenen Jahren führten anhaltende Dürreperioden zu Massenvermehrungen von rindenbrütenden Borkenkäfern an der Fichte, die im Bundesgebiet und in europäischen Nachbarstaaten zu einem massiven Aufkommen von Kalamitätsholz geführt haben. Vor allem die Volksrepublik China kauft große Mengen an Nadelrundholz, das in Containern verschifft wird. Die Einfuhranforderungen Chinas akzeptieren die Begasung des Holzes mit SF. Mit der Exportmenge an Rundholz steigt jedoch der Einsatz von Sulfurylfluorid innerhalb der EU, verbunden mit den klimaschädlichen Auswirkungen.
Daher besteht akuter Handlungs- und Forschungsbedarf zur Bewertung der Wirksamkeit verfügbarer Begasungsmittel nach Pflanzenschutzgesetz sowie die Erarbeitung von Risikominderungsmaßnahmen bei der Anwendung im Export. Gleichzeitig wird die Erarbeitung alternativer, klimaneutraler, nicht-chemischer Pflanzenschutzmaßnahmen für den Rundholzimport und -export angestrebt.
2022 bis 2025
Ansprechperson im Institut
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Projektverbund
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Gefördert durch
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