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Inhalt: Doch Ötzi aß keinen Apfel - 100 Jahre Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau.

Zur Feier des 100-jährigen Jubiläums lud das JKI-Fachinstitut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau am 13.09.2021 zu einem Kolloquium nach Dossenheim

Zur Feier des 100-jährigen Jubiläums lud das JKI-Fachinstitut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau am 13.09.2021 zu einem Kolloquium nach Dossenheim

Natürlich konnte Dr. Michael Oberhuber zum Thema „Obstbau im Wandel der Zeit“ nicht bei Adam und Eva anfangen. In Südtirol würde man eine Erzählung immer bei dem wohl bekanntesten ehemaligen Bewohner der Gegend beginnen, so der Direktor des Versuchszentrums Laimburg in seinem Vortrag am JKI in Dossenheim zum Festkolloquium "100 Jahre Pflanzenschutzes im Obstbau- und Weinbau". Und dieser Bewohner sei Ötzi: „Aber um nun die Pointe direkt vorwegzunehmen: In Ötzis Mageninhalt konnten wir keine Apfelreste feststellen. Ein bisschen Fleisch, ein wenig Getreide – ungesunde Ernährung also, ein typisches Männerproblem,“ merkt Oberhuber an und widmet sich dann dem Kernthema seines Vortrags: Den Herausforderungen, vor denen der Obstbau angesichts neuer Schadorganismen, Klimawandel und Wegfall von Pflanzenschutzmitteln steht.

In einem waren sich die Referenten des Kolloquiums einig: Von der Applikation des Obstbaumkarbolineums in den 1920ern, heute als krebserregend eingestuft, hat sich die Anwendungssicherheit von Pflanzenschutzmitteln im Obstbau für den Menschen, aber auch die tierischen und pflanzlichen „Mitbewohner“ der Obstplantage enorm verbessert. Dies bebildert eindrücklich der von Dr. Christoph Hoffman (JKI-Institut OW Siebeldingen) anlässlich des Jubiläums zusammengestellte Bildband „Der Wurm im Apfel und die Wahrheit im Wein“, der einen zufälligen Dachbodenfund mit Bildern des Institutsalltages aus den 1920er bis 1940er Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Pflanzenschutz und Pflanzenschutzforschung habe seit den 1920er Jahren dazu beigetragen, dem Verbraucher gesundes, ansprechendes Obst zu liefern und die Risiken für Mensch und Umwelt kontinuierlich reduziert. Mit der zunehmenden Tendenz, bestimmte Wirkstoffe und Pflanzenschutzmittel künftig nicht mehr zuzulassen, sahen die Vortragenden vor allem Potenzial im biologischen Pflanzenschutz und bei der Züchtung resistenter Sorten unter anderem unter Anwendung neuer Züchtungsmethoden.

Institutsleiter Prof. Dr. Wilhelm Jelkmann empfing zum Festkolloquium 50 geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft, Behörden und Praxis. Neben JKI-Präsident Frank Ordon, richtete Ministerialdirigentin Judith Kons, Leiterin der Unterabteilung 72 des BMEL, das Wort an die Anwesenden. Auch Dossenheims Bürgermeister David Faulhaber ließ es sich nicht nehmen in seiner Ansprache die gegenseitige Verbundenheit des Institutes mit seinem Standort zu betonen. Die anschließenden Fachvorträge konnten nicht nur die geladenen Gäste, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts dank Live-Übertragung aus dem Atrium mitverfolgen. Glamouröser Nebendarsteller war an diesem Tag das neu bezogene Institutsgebäude am JKI-Standort Dossenheim. In der hellen, modernen Architektur des Atriums konnten die Gäste bei Jazzmusik und hauseigenem Jubiläumswein die Atmosphäre genießen und sich über die aktuellen Themen des Obstbaus austauschen.

Eine Zusammenstellung aller Vortragsthemen des Festkolloquiums finden Sie im Download-Bereich.

Wer nun noch einmal tiefer in die Thematik des Pflanzenschutzes im Obst- und Weinbau eintauchen möchte, findet bei unserem Fachinstitut Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau die entsprechende Jubiläumsseite. Die Rubrik „Kontinuität und Wandel: 5 Aspekte der 100-jährigen Forschungsarbeit“, gibt einen leicht verständlichen Überblick über die wichtigsten Forschungsfragen im Obst- und Weinbau der vergangenen Jahrzehnte bis heute.

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