Julius Kühn-Institut (JKI)
Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Institutsleitung
Professor Dr. Wilhelm Jelkmann
Adresse
- Bereich Obstbau -
Schwabenheimer Straße 101
69221 Dossenheim
Sekretariat
Silvia Kowalczyk-Binder
Tel: +49 (0)3946 47 - 4700
Fax: +49 (0)3946 47 - 4805
ow@ julius-kuehn. de
Adresse
-Bereich Weinbau-
Geilweilerhof
76833 Siebeldingen
Tel: 03946 47-4609
ow@ julius-kuehn. de
Adresse
Außenstelle beim DLR Mosel
Gartenstraße 18
54470 Bernkastel-Kues
Tel: 06531 - 956 483
Veröffentlichung
Institutsflyer
Broschüre
Booklet 100 Jahre Pflanzenschutz im Obstbau und Weinbau (nicht barrierefrei)
(Bitte in der vorgegebenen Reihenfolge einseitig ausdrucken, ineinanderlegen und in der Mitte falzen)
Das heute in Dossenheim und Siebeldingen angesiedelte JKI-Fachinstitut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau begeht dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum, denn seine jeweiligen Vorgängereinrichtungen wurden 1921 gegründet. Für den Bereich Obstbau geschah dies im niedersächsischen Stade und die Rebschützer nahmen im Weinbaugebiet an der Mosel die Arbeit auf.
Das Institut für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau ist eines von 17 Fachinstituten des Julius Kühn-Instituts (JKI). 2008, mit der Gründung des JKI als Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, wurden beide zuvor selbständigen Arbeitsbereiche im jetzigen Fachinstitut zusammengeführt, das seither an der Badischen Bergstraße in Dossenheim (Baden-Württemberg) und in Siebeldingen (Rheinland-Pfalz) angesiedelt ist.
Der Auftrag zur staatlichen Erforschung von Schaderregern und Krankheiten wie z.B. Apfelschorf oder Apfelwickler und deren Bekämpfung erwuchs aus den Missernten, die nach dem 1. Weltkrieg im Obstbaugebiet der Niederelbe auftraten. Im Weinbau war es der Peronospora-Pilz, die Schädlinge Traubenwickler und Reblaus sowie Ernährungsstörungen der Rebe, mit denen die Winzer in der Nachkriegszeit kämpften. Alle Forschungsarbeiten orientierten sich über die Jahre hinweg immer eng an den Anbauproblemen und Interessen der Obstbauer und Winzer.
Die Gesunderhaltung der Pflanzen in Obst- und Rebanlagen stellt eine permanente Herausforderung dar. Klimaveränderungen erhöhen das Risiko, dass wärmeliebende Schadinsekten einwandern und heimische Arten sich in ihrer Bedeutung wandeln. Der internationale Handel birgt die Gefahr, dass neue invasive gebietsfremde Arten eingeschleppt werden. Die Biologie solcher Schaderreger muss erforscht und Nachweismethoden und Bekämpfungsstrategien müssen entwickelt werden. Dabei gehören heute molekulare und digitale Methoden zum Handwerkszeug.
Der ökologische Anbau, die zunehmende Technisierung, der Strukturwandel durch Konzentration oder die Nichtbewirtschaftung schwer zu bearbeitender Anbauflächen wie die Weinbau-Steillagen werfen vielfältige Forschungsfragen auf. Die Gesellschaft fordert einen weitgehenden Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, sodass nicht-chemische Bekämpfungsstrategien in den Fokus rücken. Da sich die Dauerkulturen des Obst- und Weinbaus durch eine hohe Biodiversität auszeichnen, ist gerade in diesen Agrarökosystemen die weitere Förderung umweltschonender Bekämpfungsverfahren und ein konsequenter integrierter Pflanzenschutz das Gebot der Stunde. Sie werden in den Freiland-Versuchsanlagen des Instituts und auch in Kooperation mit Praxisbetrieben erforscht.
Das 100-jährige Jubiläum wird mittels zweier wissenschaftlicher Kolloquien gewürdigt.
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