Inhalt: Fruchtbare und gesunde Böden und Substrate

Der ökologische Pflanzenbau ist tief in gewachsenen Böden mit hoher biologischer Aktivität verwurzelt – in bestimmten Fällen auch in Substraten in Topfkulturen.
Die Gemeinschaft der Lebewesen im Boden kann die Produktivität und Gesundheit ökologischer Anbausysteme fördern, indem sie beispielsweise Wurzelgallennematoden im ökologischen Kartoffelanbau unterdrückt. Biologische Ungleichgewichte im Boden führen dagegen zu komplexen Nachbauproblematiken, wie beim wiederholten Anbau von Äpfeln oder Leguminosen. Das JKI untersucht mit Partnern den Einfluss der Fruchtfolge auf Leguminosen beeinträchtigende Nematoden und die komplexen Einflussfaktoren auf die Apfel-Nachbaukrankheit und ihre Regulierung mit biologischen Methoden. Doch auch das auf der Wurzel befindliche Mikrobiom von Kulturpflanzen kann zur Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit der Pflanze beitragen. Das JKI forscht mit drei Fachinstituten daran, diesen Ansatz für Salat im ökologischen Anbau nutzbar zu machen.

Für eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen sind im ökologischen Anbau vielfältige Fruchtfolgen ein aktives Bodenleben, als auch die verfügbaren Dünger entscheidend. So können in der Pflanze lebende (endophytische) Pilze die Phorphormobilisierung[PS1] unterstützen oder über Recycling gewonnene Düngemittel die Phosphorversorgung ökologisch bewirtschafteter Böden in viehlosen Betrieben verbessern. Hohe Anteile von Leguminosen in Fruchtfolgen unterstützt die Züchtungsforschung an Leguminosen und Forschung an alternativen Anbaukonzepten und verbesserten Symbiosepartnern. Der Öko-Blog Kartoffelanbau gibt vielfältige praxisnahe Hinweise zu Fruchtfolgen, Zwischenfrüchten und Nährstoffmanagement im ökologischen Kartoffelanbau.

Einen umfassenden Einblick in wissenschaftliche Erkenntnisse rund um die Bodenfruchtbarkeit, von organischer Düngung und Wurzel-Mikrobiomen bis hin zu multifunktionale Landnutzungsformen wie Agroforstsystemen, gab das JKI-Fachgespräch Bodenfruchtbarkeit 2050 unter Beteiligung ökologischer Praxisbetriebe.

Die Verwendung von Kultursubstraten in Topfpflanzen des ökologischen Gartenbaus ist mit besonderen Anforderungen an deren Qualität und Nährstoffnachlieferung verbunden. Dazu kommt die Herausforderung des Klimaschutzes, die Anwendung von Torf zu minimieren, wie auch in der Torfminderungsstrategie als Ziel formuliert ist und wie es in ökologischen Verbänden z.T. bereits verpflichtend ist. Das JKI beforscht die Eignung unterschiedlicher Torfalternativen und speziell für den ökologischen Anbau ihre Attraktivität für Trauermücken sowie deren Regulierung.