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Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik

Mikrobiomforscherin Prof. Kornelia Smalla (links) in den Ruhestand verabschiedet

Die stellvertretende Leiterin des Fachinstituts für Epidemiologie und Pathogendiagnostik verlässt nach drei Dekaden das JKI in Braunschweig, betreut jedoch in beratender Funktion noch Forschungsprojekte.

Die stellvertretende Leiterin des Fachinstituts für Epidemiologie und Pathogendiagnostik verlässt nach drei Dekaden das JKI in Braunschweig, betreut jedoch in beratender Funktion noch Forschungsprojekte.

(Braunschweig) „I retire from my position but not from science“ – mit diesem Statement beendete Prof. Dr. Kornelia Smalla ihren Abschiedsvortrag beim Kolloquium anlässlich ihres Eintritts in den Ruhestand. Die Mikrobiomforscherin und langjährige stellvertretende Leiterin des JKI-Fachinstituts für Epidemiologie und Pathogendiagnostik (EP) wurde am Freitag (26.08.2022) am Standort Braunschweig mit einem englischsprachigen Fachkolloquium verabschiedet. Das Kolloquium wurde wegen der starken internationalen Vernetzungen von Prof. Smalla als Livestream übertragen und wird im Nachgang aufbereitet und online bereitgestellt.

Zu Beginn des Kolloquiums würdigte der Leiter des Fachinstituts, Prof. Dr. Johannes Hallmann, in seiner Laudatio die wissenschaftliche Leistung seiner Stellvertreterin. Nach der obligatorischen Verlesung und Überreichung der offiziellen Urkunde des Bundespräsidenten an die forschende Staatsbeamtin durch JKI-Präsident Prof. Dr. Frank Ordon konnte sich das Publikum im Saal und in aller Welt über zwei hochkarätige Fachvorträge mit persönlicher Note durch die Gastreferentinnen Prof. Dr. Doris Vetterlein und Prof. Dr. Gabriele Berg freuen. Beide sind langjährige Kooperationspartnerinnen und Weggefährtinnen von Professor Smalla, deren vollständiger und korrekter Titel seit der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Schwedischen Agraruniversität Uppsala im Jahr 2011 apl. Prof. Dr. Dr. h.c. Smalla lautet.

Professor Doris Vetterlein, die am Helmholtzzentrum für Umweltforschung in Halle arbeitet, beleuchtete in ihren Ausführungen den Aufbau des Wurzelraumes und die komplexen Interaktionen zwischen Pflanzenwurzeln und Mikroorganismengemeinschaften. Die sogenannte Rhizosphäre, genauer die darin lebenden Mikroorganismen, sind das lebenslange Forschungsobjekt Professor Smallas.
Doch wie weit reicht die Rhizosphäre, was gehört dazu, meinen die unterschiedlichen Kooperationspartner in einem Projekt dasselbe, und untersuchen sie tatsächlich mit unterschiedlichen Methoden denselben Bereich des Bodens, um eine Verknüpfung der Daten zu ermöglichen? Die Erforschung der sogenannten „Spatiotemporal Organisation" ist ein Schlüssel, um ein mechanistisches Verständnis über die Funktionen in der Rhizosphäre zu erlangen.

In einem entsprechenden DFG-Schwerpunktprogramm (SPP 2089) mit JKI-Beteiligung wurde dies gemeinsam untersucht: JKI-Meldung DFG Schwerpunktprogramm (Spp 2089), 2018

Professor Gabriele Berg vom ATB Potsdam, die an der TU Graz und der Uni Potsdam lehrt, nahm in ihrem Beitrag den Ball auf und verdeutlichte, dass die Erhaltung und Stärkung der Vielfalt des Bodenlebens essenziell für den nachhaltigen Anbau von gesunden Kulturpflanzen und demnach für das Überleben der Menschheit ist. Sie wies auf die weltweite Zunahme von multiresistenten Keimen hin und auf die Rolle, die die zu intensive Bewirtschaftung der Böden bei ihrer Weiterverbreitung spielt. Auch dies ein Forschungsfeld, dem sich Professor Smalla in ihrer drei Jahrzehnte umfassenden Forschungskarriere am JKI und seiner Vorgängereinrichtung, der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA), ausgiebig gewidmet hat.

Um das gewonnene Wissen weiterzugeben und die Wissenschaftscommunity weiter zu vernetzen, organisierte die Wissenschaftlerin Workshops und Tagungen in aller Welt, wie z. B. 2019 den Workshop mit INIA in Montevideo, Uruguay oder erst kürzlich gemeinsam mit Prof. Berg und der Kollegin Dr. Annapurna Kannepalli vom Indian Agricultural Research Institute (ICAR) den Indo-German-Workshop (2022).

Kornelia Smallas nationale und internationale Vernetzung ist exzeptionell und führte über die Jahre zu ihrer Beteiligung an einer riesigen Anzahl von Drittmittelprojekten und Forschungsprogrammen, etwa der DFG oder des BMBF. Das wiederum machte ihre „Arbeitsgruppe molekulare mikrobielle Ökologie“ zu einem attraktiven Arbeitsplatz für Doktorandinnen, Doktoranden und Postdocs aus aller Welt.
Als beredtes Zeugnis dafür dient die lange Liste von Fachpublikationen, deren inhaltliche Bandbreite von Grundsatzfragen wie, welche Mikroorganismen kommen im Boden vor, und wie lassen sich diese nachweisen (DNA-Fingerprinting), bis hin zu komplexen Fragestellungen reichen, wie sich die Bewirtschaftung des Bodens auf die Gesundheit der angebauten Kulturpflanzen auswirkt; wie der Eintrag von Schadstoffen über Dünger und Abwasser das Boden- und pflanzenassoziierte Mikrobiom beeinflusst und die Verbreitung von antibiotikaresistenten Arten u.a. durch horizontalen Gentransfer fördert (One-Health-Ansatz).

Als Beispiele seien hier das BMBF-Projekt RhizoWheat von 2020 oder das seit 2021 geförderte DFG-Projekt zur Abwassernutzung in Mexiko genannt.

Es ist jedoch nicht nur die schiere Anzahl der Publikationen, sondern auch ihre Qualität, die Prof. Smalla zuletzt 2021 zu einer der TOP-1% der meistzitierten Forschenden ihres Fachgebiets machten.
Auch nach offizieller Verabschiedung Professor Smallas durch die JKI-Leitung, die Kolleginnen und Kollegen ihres Fachinstituts, die Kooperationspartnerinnen und-partner, Weggefährtinnen und -gefährten bleibt die national und international exzellent vernetzte und rührige Forscherin dem JKI erhalten und betreut in beratender Funktion laufende Forschungsprojekte.

Linksammlung zur Forschungsarbeit von Prof. Dr. Dr. h.c. Kornelia Smalla:

Für weitere Informationen zu Arbeitsschwerpunkten und dem wissenschaftlichen Werdegang der JKI-Forscherin siehe ihr Personenprofil auf der JKI-Webseite auf Deutsch: https://www.julius-kuehn.de/ep/personal/p/s/kornelia-smalla/ oder in Englisch https://www.julius-kuehn.de/en/ep/staff/p/s/kornelia-smalla/.

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